Asiatische Hornisse (Vespa velutina)
Ein neuer (Bienen)-schädling im Anflug
In Europa kommt seit 2004 neben der einheimischen Europäischen Hornisse (Vespa crabro) eine weitere Hornissenart vor, die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax)). Diese invasive Art wurde aller Wahrscheinlichkeit nach über den Seeweg aus Südostasien nach Frankreich eingeschleppt. Seither breitet sie sich in Europa rasend schnell aus. So wurde sie 2010 in Spanien, 2011 in Belgien,2013 in Italien und seit 2014 auch in Deutschland gefunden. Kürzlich wurden Sichtungen nun auch in Salzburg bestätigt.
Warum ist sie Asiatische Hornisse so gefährlich?
Neben ökologischen Schäden durch die Verminderung der Biodiversität auch in Naturschutzgebieten, Gefahren für die menschliche Gesundheit durch Stiche mit einer steigenden Zahl an anaphylaktischen Schocks, sowie Schäden im Obst- und Weinanbau verursacht Vespa velutina auch wirtschaftliche Schäden in der Imkerei. Als gute Jägerin fängt sie die heimkehrenden Bienen vor dem Flugloch und transportiert diese ab. Die Proteine benötigt sie für ihren Nachwuchs. Der Anteil Bienen als Nahrungsquelle kann im Herbst auf 70 % ansteigen. Die Folgen sind große Verluste von Sammelbienen, geringere Futtervorräte, geringere Honigerträge, geschwächte Völker sowie eine verminderte Bestäubung.
Im Gegensatz zur europäischen Hornisse bildet die Vespa Velutina deutlich größere Völker. Auch die Vermehrung ist deutlich stärker. Während bei der europäischen Hornisse nur eine Handvoll Jungköniginnen den Winter überleben und im Frühjahr mit der Nestgründung starten, sind es bei der asiatischen Hornisse circa 30 Königinnen.
Deswegen ist es wichtig die asiatische Hornisse möglichst früh zu entdecken.
Wie kann man die Asiatische Hornisse erkennen?
Beide Arten lassen sich durch spezifische Merkmale gut voneinander unterscheiden:
Asiatische Hornisse:
- schwarze Grundfärbung
- breiter orangener Streifen am Hinterleib
- feine gelbe Binde am ersten Segment
- Kopfvorderseite orange
- gelbe Beinenden
- nicht nachtaktiv
Europäische Hornisse:
- blassgelber Hinterleib mit schwarzen Streifen
- Kopfvorderseite gelb
- Kopfoberseite rot
- Brust und Beine schwarz und rotbraun
- auch nachts flugaktiv
Wie sehen die Nester der Vespa Velutina aus?
Unsere heimische Europäische Hornisse steht unter Artenschutz. Es ist verboten sie zu fangen, zu töten oder ihre Nester zu zerstören. Die Asiatische Hornisse hingegen ist ein Einwanderer, dessen weitere Ausbreitung verhindert werden soll und muss.
Daher ist es besonders wichtig ihre Nester frühzeitig zu entdecken. Diese frühen Nester – auch Primärnester genannt – ähneln auf den ersten Blick den der heimischen Wespenarten sehr. Man findet sie in Gebüschen/Hecken, unter Balkonen oder Dachvorsprüngen. Sie sind 10-20 cm groß und das Flugloch befindet sich im Nestboden.
Ist das Gründungsnest nach Wochen zu klein, wird ein Sekundärnest errichtet in welches das gesamte Hornissenvolk anschließend umsiedelt. Diese Sekundärnester findet man überwiegend in Bäumen in meist 20-30 m Höhe, haben eine elliptische Form, Flugloch befindet ist seitlich im oberen Drittel und der Nestboden ist geschlossen. Die Nestgröße am Ende des Sommers beträgt 80-100 cm und beherbergt 1000-2000 Tiere.
Wie und wo meldet man die Sichtung einer Asiatische Hornisse?
Da sich die Nester von Vespa Velutina und unseren heimischen Wespenarten sehr ähneln, sollten die bauenden Jung-Königinnen nicht voreilig vernichtet werden.
Bitte schickt gute Fotos von Tier und Nest an unsere Vereins-Vespa Velutina Notfallnummer: 017620596732 oder kontakt@bzv-ruhpolding.de – wir melden uns dann umgehend zurück!
Und zögert nicht, lieber eine Meinung zu viel als eine zu wenig! Denn aus einem zu spät entdeckten oder unentdeckten Nest der Vespa Velutina werden im folgenden Jahr bis zu 30 neue.
Mehr Infos zu Vespa Velutina inkl. Bilder findet ihr auch hier: Vespa Velutina
Gemeinsam gegen die Vespa Velutina – unsere Bienen, egal ob Wild- oder Honig- werden es uns danken!
Euer BZV-Ruhpolding